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254 Route 38. DJEBEL CHENOUA. rechteckige Saal an der Südseite der Kirche stammen vielleicht
noch aus dem IV. Jahrhundert.

Sehr lohnend ist der *Ausflug nach dem Cap Chenoua. Man
folgt zunächst der Chercheller Landstraße und wendet sich nach 20 Min.,
jenseit der Ferme Trémaux (S. 260), r. quer durch das Nadortal nach
dem kleinen Seebade Chenoua-Plage, am Ostfuße des Chenouastocks;
weiter auf einer schmalen Bergstraße bergauf bergab an der schönen
Chenouabucht (Baie du Chenoua) entlang nach der Anse des Grottes, die
ihren Namen den zahlreichen Strandhöhlen (Grottes du Nador) in den
steilen Kalkfelsen verdankt. Auf der schmalen Strandterrasse zwischen
dem (12km) Cap Chenoua und dem Râs el-Amouch steht weltentrückt
die Niederlassung eines französ. Unternehmers, der hier mit spanischen
Arbeitern eine Zementfabrik betreibt und am Kap die schon den Römern
bekannten Brüche roten Marmors ausbeutet.

Die Besteigung des *Djebel Chenoua ist sowohl wegen der pracht-
vollen
Rundsicht wie wegen der eigenartigen rein berberischen Bergbe-
völkerung
von Interesse. Man steigt von der eben gen. Bergstraße über
Tenzirt in 2- St. zu dem Paß (ca. 700m) zwischen den beiden höchsten
Erhebungen des Chenouastocks hinauf und erreicht von hier n.ö. in ca.
40 Min. den von der Kubba der Lalla Tefouredj (berberisch L. Tzaforalz)
bekrönten Ostgipfel (907m). Zum Abstieg wähle man den von der Paß-
höhe
nach Desaix (s. unten) hinabführenden Fußpfad.


Die Landstraße von Tipaza nach Cherchell zweigt bei
(3,5km) Gué du Nador (S. 250) von der nach Marengo führenden
Straße westl. ab, überschreitet gleich darauf das Flüßchen und zieht
sich dann, über (5km) Desaix (67m), durch ödes Hügelland lange
Zeit am Südfuße des Chenouastocks hin.

9km Castellum du Nador, ein spätrömischer befestigter Land-
sitz
(III.-IV. Jahrh.), ursprünglich ein Mauerviereck von 50 × 43m
Länge, von welchem, l. unmittelbar an der Straße, außer Trümmern
zweier runden Ecktürme, noch das monumentale, durch zwei qua-
dratische
Türme flankierte Tor zum Teil erhalten ist.

Über die Wasserscheide, mit Rückblick auf den Atlas von Blida
und Aussicht auf die Vorhöhen der Dahra (S. 217), senkt sich die
Straße nunmehr in das Tal des Oued el-Hachem hinab.

15km Marabout Sidi-Ameur (50m), die jetzt leere, von einem
heiligen Haine uralter Ölbäume beschattete Hütte eines h. Einsied-
lers
, am l. Ufer des Flüßchens, an der Einmündung der Straße von
Marengo (S. 255).

Nach ca. 20 Min. hat man zur Linken den von Marceau (S. 255)
kommenden *Chercheller Aquädukt, die größte römische
Wasserleitung Algeriens, die hier in drei bis 35m h. Stockwerken
ein Seitental überbrückt.

Die Straße wendet sich, an mehreren hochgelegenen französ.
Gehöften vorüber, n.w. in das Tal des Oued Bellah und führt, hinter
dem (22km) Café de l’Oasis, mitten durch den Aquädukt hindurch,
von welchem hier, am Fuße hübscher Pinienwälder, noch zwanzig
Pfeiler und fünf Bogen aus mächtigen Kalksteinquadern unzerstört
geblieben sind.